Linn besaß drei Tore (Bruchtor, Steintor und Rheintor), die jeweils von einem Pförtner bewacht wurden. Das Steintor – es hat seinen Namen nach der Steinstraße (heutige Margaretenstraße ), der ersten (mit Kies) gepflasterten Straße in Linn – war das größte und repräsentativste der drei Linner Stadttore. Es bestand nicht allein aus dem Turm mit Durchfahrt in der Flucht der Stadtmauer (Ecke am Zollhaus), sondern auch aus einem Vortor und einem zwischen beiden Toren gelegen Zwinger.
Vom Vortor hat sich noch ein Mauerblock neben dem Eingang zum Burgpark erhalten, während das übrige Tor vor 1830 abgerissen wurde. Allerdings hat man aus den Steinen des Tores an der Ostseite der Straße eine Abschlusswand gegen die früheren Bleichwiesen auf dem Wall (heute Kleingärten) errichtet. Außen vor dem Vortor gab es offenbar noch im 18. Jahrhundert einen wasserführenden Graben (Abzweigung vom mittelalterlichen Stadtgraben), den eine hölzerne Brücke überspannte, während die Brücke über den 1587 angelegten und 1644 erweiterten Festungsgraben schon 1692 durch die heute noch erhaltene Steinbrücke ersetzt wurde.
Die im Boden erhaltenen Mauerreste des Tores, die bei der Verlegung des neuen Straßenkanals in den 80er Jahren angeschnitten wurden, zeigen, dass der ursprüngliche Torturm, später durch einen Neubau ersetzt wurde. Auch war der Zwinger zwischen Haupt- und Vortor sicher zunächst oben offen. Später – diesen Zustand zeigt das Wallfahrtsbild des Linner Kreuzes aus dem 18. Jahrhundert – hat man den Zwinger überdacht und den oberen Aufbau des Vortores abgetragen.