Das Haus wurde 1615 (dendrodatiert durch Untersuchung des Gehölzes) für den Bierbrauer Johann Conrads ganz in Fachwerk errichtet. Dieser hatte 1621 nicht nur die Linner Bierakzise (Erlaubnis zum Bierbrauen) gepachtet, sondern auch die Akzise für Wein.
Die heutige Backsteinfassade entstand erst während eines Umbaus um 1740. Die Plaudertür und die in hölzerne Blockrahmen eingesetzten oberen Fenster geben noch den Zustand um 1740 wieder. Die Öffnungen der Erdgeschossfenster im 19. Jahrhundert wurden jedoch verändert, wie an den doppelten Stürzen deutlich zu erkennen ist. Die an den Fenstern ablesbare Dreigeschossigkeit entstand erst durch den Einbau einer Zwischenebene beim Umbau 1740.
Vorher besaß das Erdgeschoss eine Höhe von über 4 m. Im Museum Burg Linn befindet sich ein Teil des Hausgeschirres, das während der beiden großen Hochwässer des 18. Jahrhunderts (1740 und 1784) zu Bruch ging. Das zerbrochene Geschirr fand sich in zwei – nach diesen Ereignissen zugeschütteten – Kellerräumen. 1784 wurde das Haus anscheinend vom Justitiar der kurkölnischen Verwaltung Peter Kuypers und seiner Frau Katharina Törks (aus Uerdingen) bewohnt.