Das Haus gehört zu den wenigen Linner Häusern, die sich mit dem Giebel zur Straße wenden. Zwar wurde die Fassade im 19. Jahrhundert (wohl kurz nach 1884) in Backstein ersetzt, jedoch haben sich die Fachwerkwände an den übrigen drei Seiten erhalten.
Die Giebelständigkeit und der Grundriss weisen auf das Haus eines Kaufmannes hin. Anders als beim Haus Margaretenstr. 19 (schräg gegenüber) haben sich allerdings keine Spuren eines seitlichen Einbaus in der Diele erhalten. Dafür war der Saal im hinteren Teil des Hauses unterkellert. Außerdem zeigte der rückwärtige Giebel im Obergeschoss Spuren eines Außenabtrittes. Derartige – in Süddeutschland ganz gewöhnliche Außenabtritte in den Obergeschossen – sind am Niederrhein selten gewesen, da hier die wichtigen Räume meist im Erdgeschoss lagen. Häufiger gefunden hat man sie nur bei Bauten des Adels.
Obwohl es sich um ein stattliches Haus handelt, weist das Dach einen altertümlichen stehenden Stuhl auf. Vermutlich wurde das Haus daher schon zu Beginn der Linner Boomzeit um 1600 errichtet. 1792 ist Heinrich Gygel als Eigentümer des Hauses festzustellen.