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Küsterhaus

Küsterhaus im Jahre 1938 (Quelle: Der Oberbürgermeister, Stadtarchiv Krefeld)
Küsterhaus im Jahre 1938 (Quelle: Der Oberbürgermeister, Stadtarchiv Krefeld)

Das Küsterhaus wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtetet. Es handelt sich noch um einen vollständigen Fachwerkbau, obwohl zu dieser Zeit schon viele Gebäude in Linn mit einer Fassade aus Backstein ausgestattet wurden.

Der Küster hatte damals zugleich den Posten des Lehrers inne. Er konnte sowohl über die kleine, neben dem Haus einmündete Gasse als auch über eine Tür an der Rückseite seines Gartens die alte Kirche auf dem Margaretenplatz schnell erreichen, ebenso die an die Südseite des Kirchenchores angebaute Schule, die sogar unmittelbar an seinen Garten grenzte.

Der tatkräftige Linner Pastor Löhr (1808-1842) bemühte sich nach der französischen Besetzung um eine Verbesserung des Schulwesens: Es sollte ein hauptamtlicher Lehrer angestellt werden. Die Anstellung eines solchen Lehrers lag jedoch in der Zuständigkeit der Zivilgemeinde. Daher meldete diese 1808 Anspruch auf die Dienstwohnung im Küsterhaus an, zumal der alte Küster, der Sohn des damaligen Stadtboten, nicht in der Küsterei wohnte, sondern das Haus vermietet hatte. Um die Streitigkeiten zwischen Zivilgemeinde und Kirche endgültig zu beenden, wurde die ehemalige Küsterei schließlich 1835 an einen Privatmann verkauft.

Als Schule diente nach 1808 nicht mehr die alte und zu kleine Schule an der Kirche, sondern temporär der Issumer Turm bis zur Fertigstellung eines neuen Schulgebäudes 1852, der weißen Schule auf dem Margaretenplatz. 

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