Das Backsteinhaus wurde Anfang des 18. Jahrhundert gebaut. Über der Haustür ist ein erneuerter Schlussstein eingebaut, hierauf steht die Jahreszahl 1765 als Erbauungsjahr und zusätzlich ziert eine Blume diesen Stein.
In der Steuerliste aus den Jahren 1817 und 1832 werden als Eigentümer dieses Hauses die Gebrüder Moras genannt. Der letzte Linner Gerichtsschreiber,
Johann Wilhelm Moras, war der ehemaligen Stadt- und des Landes Linn sehr verbunden. Aufgrund einer Verordnung des Kölner Kurfürsten 1787 war es dem Gerichtsschreiber Moras aufgetragen, Rechnungsbücher und die Kirchenrechnungen zu überprüfen. Hierfür wurde er von der Stadt Linn entlohnt. Unter anderem war er auch als Verwalter des Vermögens der Linner Bruderschaft zuständig.
Von J.W. Moras existiert eine Schützensilberplatte aus dem Jahre 1792. In dieser Platte ließ er den Spruch: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen guten Willens“, eingravieren.
Im Jahre 1882 ist Hermann Lücker, 1897 der Ackerer und Kohlenhändler Theodor Lücker Eigentümer. Herbert Prönnecke (1963) war wie einst Johann Wilhelm Moras (1792) in Linn Schützenkönig. Nach der Familie Lücker übernahmen Manfred und Marianne Winkelmann dieses Haus.