Verbindung vom Linner Hafen nach Krefeld
Mit Fertigstellung des Krefelder Hafens im Jahr 1906 wurde auch der Bau einer Straßenbahn zum Hafen notwendig und beschlossen. Daraufhin starteten die Bauarbeiten und es wurden noch im gleichen Jahr die Gleise zweigleisig durch den historischen Ortskern in der recht engen Rheinbabenstraße verlegt.
Am 31. Mai 1908 startete der Betrieb der Straßenbahnlinie Nummer 6 von Krefeld zum Rheinhafen. Wenn die Straßenbahn dann durch die Rheinbabenstraße fuhr, wackelte in fast allen Häusern das Porzellan in den Schränken.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 fuhr die Straßenbahnlinie 6 im 20-Minuten-Takt vom Frankenring, Westwall, Dreikönigenstraße, Bahnstraße, Oppum über Linn zum Rheinhafen.
Kriegsbedingt wurden in Krefeld viele Männer zum Kriegsdienst einberufen, so dass ihre Stellen von Frauen übernommen wurden. In Linn stellte sich die Freifrau Maria Raitz von Frentz als Straßenbahnfahrerin zur Verfügung und war damit die erste Frau in Krefeld, die eine noch dampfbetriebene Straßenbahn fahren durfte.
Es folgte eine weitere Verlegung der Gleise am 15. März 1920 über den Rheinhafen bis zum Stahlwerk Reinholdhütte, das sich im Bereich der heutigen Bataverstraße befand.
Nach kriegsbedingtem Stillstand des gesamten Bahnbetriebs wurde im Jahre 1946 das gesamte Krefelder Straßenbahnnetz wieder in Betrieb genommen. So fuhr auch die Straßenbahn in Linn wieder in beide Richtungen über die Rheinbabenstraße.
Auch der PKW-Verkehr war damals noch in beide Richtungen erlaubt.
Als 1964 die Umgehungsstraße um Linn gebaut wurde, verlegte man die Straßenbahn aus dem historischen Ortskern in die heutige Hafenstraße. Die Straßenbahn, die nun von Hüls zum Rheinhafen fährt, erhielt erstmals die Nummer 4. Seit dem 1. Juni 1980 ist die Stadt Krefeld Mitglied im VRR und die Straßenbahnlinie 4 wurde in 044 umbenannt und verbindet nach wie vor die Innenstadt mit dem Hafen.