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Bakenhof

Bakenhof ca 1910
Bakenhof ca 1910

Der Bakenhof in der Nordostecke der Stadt Linn wurde im Zuge der Stadtgründung durch die Grafen von Kleve als Mannlehen vergeben (sog. Burgmannshof). Eine wichtige Aufgabe des Lehnsmannes war ein Beitrag zur Verteidigung der Stadt zu leisten, insbesondere die Errichtung eines Stadtmauerturmes auf seiner Hofstelle. Es gibt auch heute noch einen Turm auf der Hofstelle, allerdings wurde dieser im 19. Jahrhundert neu errichtet. Auch steht er nicht mehr an der ursprünglichen Stelle auf der Stadtmauerecke, sondern westlich davon. Das erhaltene Torhaus mit dem Heinsbergischen Wappen über dem Tor und das Wohnhaus (mit den Ankersplinten 1772) hat offenbar der damalige Inhaber des Lehens, Johann Wilhelm Xaver von Heinsberg (1728-1783)  neu errichtet. Sein Sohn Goswin Joseph Anton Hugo, der letzte Lehnsträger vor der Besetzung des Rheinlandes durch die Franzosen wurde sogar 1797 Bürgermeister in Köln. Schon sein Vater war Senator in Köln.

Seinen Namen verdankt der Hof offenbar einem der frühen Lehensträger aus klevischer Zeit, dem Ritter Johann Bake. Er war ein Schwager des Herren von Friemersheim und Unterstützer des Grafen Johann von Kleve im Geldrischen Krieg. Vermutlich wurde er kurz nach 1358 mit dem Hof belehnt. Genauere Unterlagen gibt es aus der Zeit nach dem Rückfall Linns an den Erzbischof von Köln (1388/92). Der erste bekannte Lehnsträger des Erzbischofs war Simon von Aldenbrüggen, dessen Sohn Rutger 1470 belehnt wurde. Das Lehen war gut ausgestattet, denn es umfasste nicht nur die Hofstelle, sondern auch Holzrechte im Oppumer- und Bockumer Busch, die Fischereigerechtigkeit am Linner Rheinabschnitt sowie eine Rente von 6 Gulden aus dem Zoll in Strümp. Nachdem die Linie erloschen war, fiel das Lehen an die Familie Quadt. Als erster wurde Johann Quadt – Amtmann zu Erprath – 1532 mit dem Bakenhof belehnt. Nach dem Verkauf des Lehens an die Familie von Heinsberg wurde der pfälzische Kammerrat Hermann Cornelius von Heinsberg 1677 als erster der Familie belehnt.

Bei der Renovierung des Hauses Margaretenstraße 22 fanden sich unter dem Boden im Erdgeschoss Spuren einer Glaswerkstatt. Unter den Glasresten war das Bruchstück einer farbigen, sogenannten Fensterbierscheibe der Familie Quadt. Offenbar hatte man die Scheibe des Bakenhofs hier zur Reparatur abgegeben.

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