Hinter der historistischen Fassade aus dem Jahre 1875 verbirgt sich das älteste bisher in Linn nachgewiesene Fachwerkgebäude. Die Zählung der Jahresringe im Bauholz deutet auf die Zeit um 1426 als Fälljahr des Holzes hin. Größere Teile des ursprünglichen Holzwerkes sind noch erhalten, auch wenn man später eine zusätzliche Geschossdecke eingezogen hat.
Erschlossen wurde das neue Geschoss durch eine zierliche Wendeltreppe, die sich bis heute erhalten hat. Ursprünglich gab es nur ein rund 5m hohes Erdgeschoss und darüber einen Kniestock mit Lagerraum. Allerdings besaß das Haus wohl von Anfang an eine „Abseite“, eine Längserweiterung zum Hof hin. So glich es in Konstruktion und Aufteilung noch weitgehend den Bauernhäusern, wenngleich es zu dieser Zeit schon lange entwickelte Stadthausformen gab.